Es gibt sie noch, die wichtigen Themen! Angesichts des durch die Regierung zerstörten Weihnachtsgeschäfts stehen tausende Unternehmen vor dem Ruin. Doch wirklich wache Zeitgenossen beschäftigen mit den drängenden Problemen – beispielsweise „heterosexuellen“ Möhren.
Das Portal „wmn“ hat diese offenbar bei den neuen Aldi-Maskottchen entdeckt. Wmn versteht sich als „neues Lifestyle-Magazin für junge Frauen“ und gehört zur Funke-Mediengruppe. Unter deren Dach befinden sich auch zahlreiche regionale deutsche Tageszeitungen. In ihrem Artikel „Aldi-Möhrenfamilie: Der Discounter hat eine Chance zur Integration verpasst“ kritisiert wmn-Autorin Mona Schäffer die Karotten Kai, Karla und ihre Kinder Michel, Merle und Mia scharf. Diese würden eine klassische, perfekte Familie verkörpern – und das sei „ziemlich problematisch“. Zu allem Übel identifizieren sich die Karotten auch noch als heterosexuell!
Heteronormative Gemüseabteilung?
Aldi, so der vehemente Vorwurf, würde damit „klassische Rollenbilder“ produzieren. Dabei würden in Deutschland inzwischen 38 Prozent der Ehen geschieden werden und die wenigsten Familien hätten drei Kinder oder – um im Bild zu bleiben – drei Karotten.
Auch der Umstand, dass keine homo-, bi- oder transsexuelle Möhre sich in Aldis Gemüseabteilung blicken lässt, weckt den Zorn von Frau Schäffer. Schließlich seien „lediglich“ 85 Prozent der Gesamtbevölkerung in Deutschland heterosexuell.
Klassische Familie als Ideal
Abgesehen davon, dass diese Zahl von anderen Umfragen, die teils von mehr als 92 Prozent Heterosexuellen-Anteil ausgehen, stark abweicht: Diese Debatte ist dermaßen absurd, dass man eigentlich kein weiteres Wort darüber verlieren sollte. Natürlich ist jede Lebensgemeinschaft und Lebensform zu respektieren! Doch es steht außer Frage, dass die Familie aus Mutter, Vater und Kindern für die große Mehrheit der Deutschen ein erstrebenswertes Ideal verkörpert. Warum soll dieses sich nicht einer Supermarkt-Werbung wiederfinden dürfen?
Eine Gesellschaft und ein Volk braucht Familien, um sich zu erhalten. Denn die LGBT-Gemeinschaft alleine kann kaum die Rente von Mona Schäffer und ihren Journalisten-Kollegen bezahlen, oder? Alles Möhre, oder was?