„AfD-Fraktionschef Kirchner gerät auf Lesbos mit Linken aneinander“, hatte der öffentlich-rechtliche MDR in einem inzwischen gelöschten Online-Artikel am Sonntag getitelt. Laut „Spiegel“ soll Oliver Kirchner, MdL aus Sachsen-Anhalt, gemeinsam mit dem rechtsliberalen Blogger Oliver Flesch „bei einer antifaschistischen Demonstration in der Inselhauptstadt agitiert“ haben.

Die peinliche Wahrheit: Kirchner war laut eigenen Angaben noch nie in seinem Leben in Griechenland! Es lag schlicht eine Verwechslung vor.

Bis heute auf Richtigstellung verzichtet

Die dpa hat ihren Bericht inzwischen korrigiert und sich für den Fehler entschuldigt. Andere Medien haben bis heute auf eine Richtigstellung verzichtet. So findet sich beim MDR unter dem Link zum Artikel inzwischen eine schlichte Seiten-Fehlermeldung – ohne Richtigstellung. Über die Google-Suche ist die alte MDR-Überschrift jedoch noch immer einsehbar.

Anfrage zur Qualitätssicherung geplant

„Bei derart brisanten Vorwürfen gebietet die journalistische Sorgfaltspflicht eine gründlichere Recherche und vor allem eine Richtigstellung. Wir werden daher eine Kleine Anfrage zum Thema Qualitätssicherung beim MDR einbringen“, erklärt der medienpolitische Sprecher der AfD-Fraktion im Sächsischen Landtag Torsten Gahler. Auch die sächsische Landtags-Abgeordnete Martina Jost zeigt sich verärgert: „Solche Fälle bestärken die Skepsis vieler Bürger gegenüber Mainstream-Medien.“

Eine lesenswerte Zusammenfassung der Posse: https://jungefreiheit.de/kultur/medien/2020/zu-schoen-um-wahr-zu-sein/